Aber wenn ich mich mit meinem Unternehmen nicht identifiziere, wird Arbeiten auf einmal zur bloßen Pflicht und Teamwork teilweise schwierig, vor allem in Krisenzeiten.
Dann kam sie, die Pandemie-Krise und mit ihr die erzwungene Dezentralisierung des Arbeitsplatzes. Hallo, Homeoffice.
Noch ein paar Zahlen: Eine Befragung der DGUV ergab nun, dass es 50,2% (n=1000) der Befragten als besonders belastend empfinden, im Homeoffice zu wenig oder keinen Kontakt zu ihren Kolleg*innen zu haben.
Diese beiden Fakten in Kombination spielen sich gegenseitig in die Karten – im wirklich negativen Sinne. Ein Teufelskreis entsteht: Die vielen Arbeitnehmenden mit geringer oder keiner emotionalen Bindung zum Unternehmen sitzen nun allein am Küchentisch vor dem Laptop. Der Kontakt fehlt, die Bindung schrumpft mehr und mehr. Denn gerade die Bindung zu den Kolleg*innen ist das, was viele Mitarbeitende noch am Arbeitsplatz hält.
Dazu verrät die Hub-Spot-Studie „Hybrides Arbeiten 2023“, dass 63% der Angestellten die gute Beziehung zu den Kolleg*innen einer Gehaltserhöhung von 10% (n=5058) vorziehen.
Und jetzt kommt es:
In einem Experiment mit Hochschulabsolventen eines großen multinationalen Unternehmens mit Sitz in China haben Bloom et al. (2022) herausgefunden, dass ein fester wöchentlicher Rhythmus aus drei Tage bei der Arbeit und zwei Tage zu Hause pro Woche, die Kündigungsraten um 35 % und den Krankenstand um 12 % senkte.
Wie jetzt? Ich fasse mal zusammen:
- Die meisten Arbeitnehmer*innen geben an, eine geringe Bindung zu ihren Kolleg*innen zu haben. Das ist nicht gut.
- Viele Arbeitnehmer*innen ziehen eine gute Beziehung zu ihren Kolleg*innen einer Gehaltserhöhung vor.
- Das, was im Homeoffice am meisten fehlt, sei der Kontakt zu den anderen Kolleg*innen.
- Doch hybrides Arbeiten oder Arbeiten von überall hat an sich kein schlechtes Image, denn Zahlen verraten, es kann die Kündigungsraten und den Krankenstand mindern.
Da hätten wir doch unser Erfolgsrezept: „Fernbeziehung im Team stärken“.
Es kann funktionieren und wir wollen ja nicht angeben, aber neben Stuttgart, Erfurt und Jena testet unsere Marina Flottmann gerade Workation von Kroatien aus.
Aber mal im Ernst in einem verteilten Team zu arbeiten, erfordert ein Umdenken, hat aber auch viele Vorteile.
- Mehr Flexibilität.
- Weniger Reisekosten und ersparte Zeit für die Mitarbeitenden
- Neue Standorte lassen sich einfacher erschließen.
- Ansprechpartner*innen des Unternehmens sind nahezu überall anzutreffen.
- Talente lassen sich einfacher einstellen, da die Suche an keinen Umkreis gebunden ist.
- Der Kundenkreis kann sich erweitern
Und auch das Gemeinschaftsgefühl muss nicht unter der räumlichen Trennung leiden.
Inside
Die Bindung im Team zu stärken – egal ob räumlich verteilt oder zentral organisiert – bedeutet Vertrauen unter den Mitgliedern zu schaffen, Transparenz im Alltag zu ermöglichen und gemeinsame Routinen zu entwickeln.
Mit diesen Themen beschäftigen sich die Beiträge im November.
Den Auftakt macht eine unserer beliebten Start-Methoden in unserem wöchentlichen Planning. In diesem SchlachtBlatt findest du bereits eine einfache Check-In Frage am Anfang.
Auch im November haben wir zum #methodenmittwoch eine Übung dazu parat. Gerade die Zeit für den persönlichen Austausch über das aktuelle Empfinden oder den andauernden Glücksgefühlsstrudel vom Wochenende ist bei verteilten Teams meist nicht gegeben oder zu knapp. Daher starten wir mit einem Shoutout an den guten Check-In!
In #marameint lässt euchMara Hucke an ihren Gedanken zum Thema teilhaben und erzählt, wie sie zum verteilten Schlachtplan-Team steht.
Darüber hinaus präsentieren wir unsere bewährten Meetingformate, die auch euch in einem verteilten Team dabei helfen sollen, gemeinsame Rituale und Routinen zu entwickeln.
Outro
Euer Auftrag im November? Endlich eine Beziehungs-Übung mit deinem Team durchführen. Vor dem nächsten Teammeeting – egal ob hybrid, virtuell oder in Präsenz. Nehmt euch 15 Minuten füreinander, bevor ihr mit der Agenda startet. Eine Idee wird es von uns dazu für euch geben.