Termin vereinbaren

Schlachtblatt | März 01, 2025

„Ich wusste nicht, dass dich das so trifft…“

„Ich wusste nicht  dass dich das so trifft…“

Warum Emotionen mehr Platz im Arbeitsalltag finden sollten.

Intro

Hast du schonmal eine Entscheidung getroffen, die sich in diesem einen Moment total gut angefühlt hat und wenig später dachtest du schon: „Wow, das war nicht so smart von mir!“

Dann hat dein emotionaler Turbo (das limbische System) kurz das Ruder übernommen und du hast eben impulsiv und emotional reagiert. „Na und“, denkst du dir, „du hast wenigstens Zugriff auf deine Emotionen.“

Ja und nein. Denn genau wegen solcher Impulsreaktionen haben Emotionen im Arbeitsalltag einen eher schlechten Ruf.

Damit wird den Emotionen im Allgemeinen aber Unrecht getan. Zugriff auf seine Emotionen zu haben, bedeutet nicht, impulsive Entscheidungen zu treffen oder plötzlich in Tränen oder Wut auszubrechen. Es bedeutet, Zugriff auf seine eigenen Bedürfnisse zu haben, ebenso wie empathisch zu sein und auch, sie gezielt einsetzen zu können – z.B. zur Entscheidungsfindung – anstatt sie zu unterdrücken.

Willkommen im neuen SchlachtBlatt zum Thema „Emotionen im Arbeits- und Führungsalltag“.

 

Input

 

 

Unsere Emotionen sitzen im sogenannten limbischen System unseres Gehirns bestehend aus den Nervenzentren Amygdala und Hippocampus. Dieser emotionale Kern ist zuständig für schnelle und instinktive Reaktionen. Dank ihm können wir z.B. innerhalb eines Augenblicks entscheiden, ob etwas gefährlich ist oder wir rational nachdenken können.

Der präfrontale Kortex ist der Gegenspieler zum limbischen System. Er ist der rationale Kontrolleur und bremst impulsive, emotionale Reaktionen aus. Er hilft, Situationen zu analysieren und angemessen zu reagieren.

Wieso treffen wir dann doch manchmal impulsive Entscheidungen, welche wir später bereuen?

Weil Stress unseren präfrontalen Kortex blockiert. Das bedeutet: Wenn wir gestresst sind, übernimmt das limbische System das Steuer – impulsive Reaktionen, Fehlentscheidungen und emotionale Ausbrüche werden wahrscheinlicher.

Jetzt nehmen wir mal an, man verfolgt den Glaubenssatz: „Emotionen haben im Job nichts verloren.“ und setzt sich somit auf den Deckel des Topfes, in welchem die Emotionen wabern. Wir übernehmen Aufgaben und Verantwortung im Arbeitsalltag, schlucken Konflikte mit uns selbst oder anderen einfach runter und sind weiterhin höchst professionell.  Eine Emotion nach der anderen kocht in dem Topf, auf welchem wir sitzen – ein explosives Gebräu.

Irgendwann sind wir so aufgeladen davon, all die Emotionen – egal ob positiv oder negativ – in Schach zu halten, dass uns das jede Menge Energie raubt.

Eine Studie mit 470 Beschäftigten aus verschiedenen deutschen Unternehmen ergab, dass Personen mit hoher Impulsivität dazu neigen, kontraproduktives Verhalten zu zeigen, wie einen respektlosen Umgang mit Kollegen oder Ausgrenzung.

Auch eine Metaanalyse über 120 Publikationen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zur Emotionsarbeit (2015) zeigt, dass die Unterdrückung negativer Emotionen am Arbeitsplatz in drei verschiedenen Studien Zusammenhänge mit Erschöpfung, Burnoutsymptomen und logischerweise geringerer Leistungsfähigkeit aufweist.

Unser Gehirn ist nicht darauf ausgelegt, im Dauerstress vernünftige Entscheidungen zu treffen. Wer seine Emotionen regulieren will, muss lernen, den präfrontalen Kortex aktiv einzuschalten – mit Bewusstsein und Training.

Es ist daher essenziell, Selbstkontrolle und reflektierte Entscheidungsfindung im Arbeitsumfeld zu fördern, um die negativen Folgen impulsiver Entscheidungen zu minimieren.

 

Inside

 

In unserem hektischen Alltag verlieren wir oft den Kontakt zu unseren eigenen Bedürfnissen und Emotionen, während wir uns intensiv um die Anliegen anderer kümmern. Doch die gute Nachricht ist, wir können wieder lernen, auf uns selbst zu hören. Dazu haben wir in diesem Themenmonat auf LinkedIn einige hilfreiche Tipps und Übungen zum #methodenmittwoch.

Darüber hinaus schauen wir auf aktuelle Zahlen: Was haben wir eigentlich davon, Emotionen in unseren Arbeitsalltag aktiv zu integrieren und wie machen wir das?

Außerdem verknüpfen wir das Thema erneut mit psychologischer Sicherheit im Team. Warum uns Emotionen auch zu einer besseren Teamperformance führen.

 

Outro

Emotionen im Team? Können wir!

Zum Abschluss wieder eine Frage an dich: Was macht es gerade mit dir dieses SchlachtBlatt gelesen zu haben? Welche Emotion löst das Thema in dir aus?

Selbstreflexion ist – wie so oft – der Schlüssel, um dein limbisches System und deinen präfrontalen Kortex endlich aufeinander abzustimmen.

Viel Erfolg!

Das könnte Sie auch interessieren

Kontakt

Tel. +49 176 32641387info@schlachtplan.de