Intro

Stell dir vor, du sitzt im Zug. Die Fahrt dauert noch eine Weile und dich überkommt ein kleiner Hunger. Das Bord-Bistro ist nur zwei Wagen entfernt, Katzensprung. Du kramst dein Portemonnaie aus der Tasche und willst dich auf den Weg machen, als dein Blick deinen Koffer streift. Der Laptop steht noch aufgeklappt vor dir, ein Buch liegt auf dem Sitz neben dir und in deiner Jacke am Haken ist dein Smartphone. Ok, alles etwas zusammen räumen ist kein Problem, denkst du, aber alles mit ins Bord-Bistro nehmen ist eigentlich keine Option. Oder doch? Was machst du?

a) Egal, du packst alles zusammen und stapfst voll bepackt ins Bistro. Sicher ist sicher!

b)Dir egal, wird schon niemand etwas klauen. Du klappst den Laptop zu und ziehst los. Wo soll der Dieb denn schon hin?

c)Du wählst jemanden aus deinem Abteil und bittest ihn/sie auf dein Hab und Gut aufzupassen.

Na, worauf vertraust du?

Ein Thema, das in unserem Schlachtplan-Alltag immer wieder so „mitschwingt“ und oft den Erfolgsfaktor im Projekt ausmacht.

Input

Egal für welche Antwort du dich entschieden hast, ob du ein eher skeptischer Typ bist oder ein Mensch mit einer gewissen Portion Ur-Vertrauen in deine Umgebung, in diesem Themenmonat kommen alle auf ihre Kosten.

Mara Hucke merkt selbst wie schwer sie sich manchmal vom Satz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ lösen kann und lässt euch in Hashtag#marameintan ihren Gedanken teilhaben.

Wir brechen im August eine Lanze für Vertrauen zu Teammitgliedern und erklären, warum man manchmal in Vertrauens-Vorkasse gehen sollte. Gleichzeitig fragen wir uns aber auch, wann wir vertraute Dinge auch mal in Frage stellen sollten und warum das so schwer ist.

Vertrauen ist Maßstab, höchste Forderung, Prämisse und manchmal Utopie. Das ist die Schwierigkeit. Es geht nicht ohne Vertrauen im Alltag, aber wirklich zu vertrauen, fällt dem von Natur aus skeptischen Menschen schwer. Vertrauen ist wertvoll und ein Entzug fast unumkehrbar. Vertrauen ist Überzeugung, Anerkennung und Entlastung. Bedingungsloses Vertrauen ist rar und trotzdem muss Vertrauen alltagstauglich sein. Ein Zusammenleben ohne Vertrauen ist kaum möglich – ganz unterbewusst vertrauen wir auf ganz viele Dinge im Alltag, die wir nicht in Frage stellen. Stell dir vor du würdest nicht darauf vertrauen, dass die Handwerker in deiner Wohnung einen guten Job gemacht haben? Schlaflose Nächte mit dem Gedanken, die Decke könnte dir auf den Kopf fallen. Stell dir vor, du würdest nicht darauf vertrauen, dass die Ampel schon wieder grün wird, wenn sie aktuell auf rot steht. Hoher Puls an jeder Ecke. Und, und und …

Inside

Wir bei Schlachtplan begleiten unsere Kunden und Kundinnen in Veränderungsprozessen. Vor allem der sogenannte Vertrauensvorschuss wird bei uns großgeschrieben.

Veränderungsprozesse sind oft unbequem und die Gedanken dahinter schwierig und intim. Ohne, dass jemand sagt: „Mit Schlachtplan versuchen wir das jetzt!“ und dabei auf einen neuen Weg vertraut, können wir unseren Job nicht machen.

Vertrauen ist dabei keine Einbahnstraße, sondern besteht erst, wenn es auf beiden Seiten entwickelt ist. Das heißt, auch wir müssen als Team darauf vertrauen, dass unsere Kunden uns und den Prozess wahr- und Ernst nehmen. Die Erkenntnis: Einer muss den Anfang machen und einen Vertrauensvorschuss geben.  In jedem unserer Projekte starten wir mit persönlichen Gesprächen und Interviews. Wir lernen uns kennen und verstehen. Wir bauen eine Beziehung auf und werden zu Vertrauten. Wir nehmen den Kunden und Kundinnen ein wenig Angst vor dem Unbekannten, wenn vor allem neuen Dingen, vertraut man nicht.

Und dann? Kleine Schritte, peu à peu und nur so viel, wie das uns entgegen-gebrachte Vertrauen aushält. Wir krempeln nicht alles auf einmal um, sondern feiern auch kleine Erfolge. Denn Vertrauen entsteht auch durch gemeinsame Erfolge, wenn man sich mal etwas getraut hat.

Outro

Deswegen für dich die erste kleine Übung in unserem neuen Themenmonat: „Vetrau doch mal“ – „Kannst uns vertrauen!“

Versuch es! Gib einen Vertrauensvorschuss, sei mutig! Denn – um es mit Ernest Hemmingways Worten zu sagen: „Der beste Weg herauszufinden, ob man jemandem vertrauen kann, ist ihm zu vertauen.“

Genieß deinen August!  Wir sehen uns.