Intro
„Hey Siri?“
„Mhm?“
„Bist du eine künstliche Intelligenz?“
„Ich bin da, um dir zu helfen.“
Sehr diplomatisch.
Was würde Alexa wohl antworten?
Denn während Amazon ihre Alexa mit künstlicher Intelligenz ausgestattet hat, probiert Apple noch rum und legte Siri vorerst ein System zugrunde, welches auf Mustern basiert und eben nicht auf einer künstlichen Intelligenz. Ergo: Alexa ist intelligenter als Siri?*
Für den Otto Normalverbraucher sind Alexa und Siri doch aber recht identisch, oder? Was ist also eine künstliche Intelligenz genau?
Das Europäische Parlament klärt auf:
„Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. […] KI-Systeme sind in der Lage, ihr Handeln anzupassen, indem sie die Folgen früherer Aktionen analysieren und autonom arbeiten.“
So viel zur Theorie und Definition einer KI. Wie finden wir das nun?
Professor Joachim Höflich forschte jahrelang an der Universität Erfurt unter anderem zur Mensch-Roboter-Interaktion. Er hatte die neuen Technologien bereits auf dem Schirm, da hatten wir noch lange keine Sprachassistenzen auf dem Smartphone. Er beschreibt in einem Artikel aus dem Jahr 2018 die „Industrie 4.0“, das Zeitalter, in dem der Roboter Teil einer interaktiven Arbeitskette wird und zum „neuen Mitarbeiter“ wird.
„Der Roboter ist eine Maschine, die nicht motiviert werden muss, keine Launen kennt, ohne Ermüdungserscheinung immer voran arbeitet, die nicht krank werden und der nicht gekündigt werden kann – und die eigentlich eher eine Anpassung erzwingt als sich selbst anzupassen.“
Aber was ist schon ein Roboter ohne den Menschen? Der weiß doch gar nicht, was zu tun ist, wenn wir es ihm nicht anweisen. Er unterstützt uns, wenn wir Unterstützung brauchen.
Aber eine künstliche Intelligenz? Die geht noch einen Schritt weiter. Sie unterstützt uns – überspitzt gesagt – bevor wir wissen, dass wir Unterstützung brauchen oder sagen können, wie wir unterstützt werden möchten. Oder was denkst du?
So oder so bringen uns Systeme von künstlicher Intelligenz eine Technologie in den Alltag, die polarisiert – irgendwas zwischen Berührungsangst und Euphorie.
Aber wir sind bereits mittendrin. Willkommen in der Industrie 4.0. Die Zukunft ist jetzt.
Also höchste Zeit für ein SchlachtBlatt und einen Themenmonat zur Künstlichen Intelligenz. Wie werden sich diese Systeme auf unsere Arbeit auswirken? Schließen sich New Work und KI aus? Wie nutzen wir diese Technologie selbst bei Schlachtplan?
Wir machen das Fass jetzt auf!
Input
Bezüglich künstlicher Intelligenz sind wir uns im Team einig, dass wir uns nicht einig sind. Wir haben genau zwei Lager. Wir sind im Schnitt also weder dafür, noch dagegen.
Das Beruhigende ist, wir sind damit der Durchschnitt.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey befragte 2500 Deutsche Anfang April 2023 und stellte fest: 37% lehnen KI gestützte Technologien ab. Etwa 30% befürworten diese oder sind neutral eingestellt. Wir sind also sowohl als auch.
Wie bei uns! Kannste machen, kannste lassen. Wie es dir lieber ist, solange das Ergebnis stimmt. Das geht aber nur, weil wir noch am Anfang stehen und KI gestützte Systeme noch ihre Nischen und Anwendungsgebiete im daily Business finden müssen. Aber wie sieht es in ein paar Jahren aus?
Laut der Civey Umfrage so:
Die Menschen haben drei große Ängste in Bezug auf die zukünftige Verbreitung von KI:
- 54% befürchten die „flächendeckende Überwachung“
- 57% befürchten die „Beeinflussung des öffentlichen Diskurses“ und die einfachere und schnellere Verbreitung von Fake News
- 58% haben Angst, dass die KI zur „Bedrohung der Menschen“ wird. Was genau damit gemeint ist, wird nicht gesagt.
Aber da ist noch was. Mit Schlagzeilen wie: „300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze weltweit betroffen“ wird eine weitere Sorge angesprochen: Nimmt uns KI die Arbeitsplätze weg?
Eine Studie der IU mit dem Titel „ChatGPT und Co. Im Beruf. Auswirkungen auf die Arbeitswelt“ zeigt, dass es vor allem die jüngeren Generationen sind, welche Angst davor haben, dass KI-Technologien zur Gefahr für ihren Arbeitsplatz werden.
Im April 2023 wurden dazu 2.030 Arbeitende in Deutschland zwischen 16 und 65 Jahren befragt.
30,8% der Befragten der Generation Z stimmten voll und ganz zu, dass KI-Technologien eine Bedrohung für ihren Arbeitsplatz darstellen.
Im Vergleich dazu sind es bei der Generation X nur 17,5%.
Und nun? Wir haben also einfach mal den Stier bei den Hörnern gepackt und ChatGPT eine bekannte KI selbst befragt. Die muss es schließlich wissen:
Schlachtplan: Nimmst du mir meinen Arbeitsplatz weg, weil du meine Aufgaben erledigen kannst?
ChatGPT: Nein, ich nehme niemandem den Arbeitsplatz weg. Ich bin ein Werkzeug, das von Menschen genutzt werden kann, um bestimmte Aufgaben effizienter zu erledigen, aber ich kann keine menschlichen Arbeitsplätze ersetzen.
Schlachtplan: Also sitze ich am Tisch und du erledigst die Aufgaben. Ich kopiere alles und gebe es meinem Chef?
ChatGPT: Nein, so funktioniert es nicht. Ich kann Ihnen Informationen bereitstellen und bei bestimmten Aufgaben unterstützen, aber ich kann nicht eigenständig Aufgaben erledigen oder Berichte erstellen.
Immer wieder verweist ChatGPT auf eine ethisch korrekte und verantwortungsvolle Verwendung und betont darüber hinaus, dass „es“ niemals menschliche Verstehens-, Verknüpfungs- und Arbeitsleistung ersetzen könne.
Die Differenz zwischen einer künstlichen Intelligenz und einem Menschen beruhen basically auf der Unterscheidung zwischen echtem Erleben und Simulation, Bewusstsein und Algorithmen, Flexibilität und Musterauswahl.
Eine eher philosophische Unterscheidung, wenn ihr uns fragt. Kann man denn noch differenzieren, von wem das Output nachher kommt? Wird es nicht an dieser Stelle ungemütlich?
Den ganzen Chatverlauf kannst du hier nachlesen, wenn du magst:
https://chat.openai.com/share/e2411649-7561-4d43-a7a9-4fba5e6017d0
Ob uns das nun beruhigt? Siri und ChatGPT können sich hier die Hände reichen: Beide sehr diplomatisch. Die menschliche Verknüpfungsleistung muss wieder von uns kommen und wir sagen: Halb und Halb.
Aber lasst uns mal die rosarote Brille aufsetzen und all die Unsicherheit beiseiteschieben. Stell dir vor, künstliche Intelligenzen sind vollständig angekommen und – wenn wir schon phantasieren, dann richtig – New Work auch. Wie sieht die Arbeitswelt nun aus?
New Work: Es soll menschlicher, flexibler, diverser und emotionaler werden. Wir wollen uns den kreativen und komplexen Aufgaben widmen und stupide, wiederkehrende Aufgaben den Maschinen überlassen.
KI: Du willst kreative Lösungen? Kann ich auch!
Haben wir ein Problem? Nein, wir haben doch noch die rosarote Brille auf.
Schau dich mal um. Wir leben in einer Welt, in der wir die Zeit in immer kleinere Einheiten teilen. Immer mehr kann ich immer weniger Zeit geschafft werden. Same Day Delivery, verkürzte Produktionszyklen, always on und ständige Erreichbarkeit.
Diese Komplexität und Informations-Overload können schnell zur Überforderung führen. Wir müssen lernen zu filtern, um unsere Stressoren zu reduzieren.
Neue Arbeitsmodelle und Agilität spielen uns da schon in die Karten, das könnt hier HIER nochmal nachlesen. Aber New Work alleine wird es uns nicht ermöglichen, jeden Tag 110% zu geben. Wir sind auch nur Menschen.
Die KI nicht. Wann und wo wir wollen stellt sie uns 100% ihrer Fähigkeiten zur Verfügung.
Sie kann uns inspirieren und assistieren. Wir müssen sie nur lassen. Mit ihrer Hilfe können wir filtern – wenn wir wollen – und uns auf Dingen konzentrieren, die uns liegen und die wir gerne machen.
Jetzt mal die rosarote Brille ab. Ach guck, sieht doch nicht so übel aus.
Von Menschen entwickelt, den Menschen zu unterstützen.
Wir sind der Meinung,
- solange wir nachvollziehen können, was uns die Technologie ausspuckt,
- solange wir dazu in der Lage sind, den Output und Einsatz kritisch zu hinterfragen und
- solange wir ihren Einbezug als Werkzeug betrachten und nicht verheimlichen, kann eine künstliche Intelligenz zum Game Changer auf dem Weg in eine neue und bessere Arbeitswelt werden.
Inside
Wir stehen auch nicht drüber und tasten uns vorsichtig an den Einsatz von KI-Technologien in unserem Office-Alltag heran. Daran lassen wir euch teilhaben. #marameint ist noch super skeptisch und hat dafür ihre Gründe. Damit es aber nicht dabeibleibt, meldet sich #daviddenkt diesen Monat zu Wort und erklärt ganz persönlich, warum ChatGPT seinen Alltag bereichert. Wir zeigen euch, wie wir den Einsatz von KI in unserem Alltag nutzen und planen.
Am Ende kommt niemand drumherum. Selbst wenn wir keine KI-gestützte Systeme verwenden, unsere Kunden werden es tun und spätestens dann, müssen wir umdenken.
Wie wird sich der Einsatz künstlicher Intelligenzen also auf unsere Arbeit auswirken? Worin müssen wir umdenken und welchen Wert hat unser Job dann noch?
Und zum Abschluss für alle Skeptiker und Enthusiasten haben wir noch eine Kreativtechnik für euren nächsten Teamworkshop, welche sich ChatGPT zunutze macht.
Outro
Als Aufgabe zum Abschluss, stellen wir dir heute eine Reflexion. Egal ob du Skeptiker oder Befürworter vom Einsatz künstlicher Intelligenzen in unserem Alltag bist. Analysiere einmal, wo genau du nicht mehr um solche Technologien vorbeikommst und reflektiere, wie dich die Erkenntnis in deiner Einstellung zum Thema beeinflusst. Wovor hast du Respekt? Worauf freust du dich? Welche neuen Kompetenzen musstest du in den letzten Jahren deswegen entwickeln?
The Future is now! Auf ein aufregendes neues Jahr mit möglichen neuen KI-Partnern!
Quellen:
https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/ki-in-der-arbeitswelt-zwischen-chancen-und-angst/
https://static.iu.de/studies/Studie-ChatGPT-und-Co-im_Beruf.pdf
https://www.hrworks.de/news/wie-ki-die-arbeit-bis-2040-revolutioniert/