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Schlachtblatt | April 01, 2024

Leading Ladies – [Die] Führung ist weiblich!

Leading Ladies – Die Führung ist weiblich!

Intro

Lorelai Gilmore eröffnet ihr eigenes Inn zusammen mit einer Freundin.

Jessica Pearson leitet eine erfolgreiche New Yorker Kanzlei und vermag sogar den Freigeist Harvey in Schach zu halten.

Und Miranda Priestly Chefredakteurin des erfolgreichen Magazins Runway kämpft in „Der Teufel trägt Prada“ mit harten Bandagen.

Unterhaltungsprogramme sind voll von erfolgreichen Frauen in Führungs- und Spitzenpositionen. Und auch wir genießen all die Programme und Formate.

Und dennoch: Eigentlich schade, dass das heutzutage noch ein erfolgreicher Plot sein kann.

Hier die Hard Facts:

44% der berufstätigen Menschen in Deutschland sind weiblich.

4% davon sind Führungskräfte. Und da haben wir noch gar nicht auf die Branchen geschaut.

Von allen berufstätigen Männern sind im Übrigen 10% Führungskräfte. Jeder zehnte berufstätige Mann ist also in einer Führungsposition.

Das schreit danach: Willkommen im Themenmonat April zu „Leading Ladies – Frauen in Führungspositionen“.

 

Input

Suchen wir doch einmal nach dem Warum. Warum ist es eigentlich so, dass es so wenige Frauen in Führungspositionen gibt?

 

„Als Chef ist Sensibilität sehr wichtig. Gerade mit andersgeschlechtlichen Mitarbeitern. Zum Beispiel Frauen.“ Bernd Stromberg

 

Willkommen in Stombergs Welt der Vorurteile. Die im Übrigen nicht nur er hat, wenn auch Bernd Stromberg sie nur allzu gern zur Schau trägt. Vorurteile gegenüber weiblichen Teamkolleginnen oder Führungskräften sind verbreitet und das auch unter Frauen selbst!

Der Forschungsbericht „Prejudice against Women Leaders: Insights from an Indirect Questioning Approach” zeigt: 28% der befragten Frauen hegen Vorurteile gegenüber Frauen in Führungspositionen, fühlen sich aber aus Solidaritätsgründen verpflichtet, damit hinter dem Berg zu halten. Erwischt!

Die Sache mit den Vorurteilen ist jedoch kompliziert. Wir wissen, dass wir sie haben – wir alle, zu verschiedensten Sachverhalten – wissen aber meistens nicht, dass wir sie auch aktiv anwenden.

Das Problem der „Unconscious Biases“ (unbewusste Voreingenommenheit) ist ein erster Grund dafür, dass es Frauen schwerer möglich ist, eine Führungsrolle zu ergattern.

Ein weiterer Grund ist der sogenannte Backlash-Effect. Die Basis dafür ist die Rollenkongruenz-Theorie, wonach wir Männern und Frauen eben typische Eigenschaften zuschreiben. Eine Frau, welche sich auf eine Führungsposition bewirbt, verhält sich entweder typisch weiblich und entspricht der Rolle der Frau oder sie wirkt und verhält sich wie eine Führungsperson, entspricht somit aber nicht mehr dem Rollenbild der Frau, sondern ist zu maskulin und damit eher unsympathisch und nicht authentisch.

In beiden Fällen wird die Frau für die Stelle abgelehnt. Liebe Leserin, lieber Leser: So entsteht ein klassisches Dilemma.

Der Backlash-Effect bringt also den Teufelskreis auf den Punkt. Diesen zu durchbrechen, schaffen nur korrigierte Rollenbilder und dafür braucht es Präzedenzfälle. Viele. Massig. Und noch mehr.

Aber genau da liegt der Hund und somit der dritte Grund begraben: Es gibt kaum Rollenvorbilder. Obwohl Frauen rein statistisch gesehen nicht weniger qualifiziert sind. Im Gegenteil: Im Jahr 2022 erlangten 54,7% der Frauen eine Studienberechtigung und nur 42,6% der Männer. Auch in den MINT-Fächern ist die Absolventinnenquote um 5% in den letzten 10 Jahren gestiegen auf 35,1%

Trotzdem ernten wir noch heute die Früchte der Vergangenheit, wo die historische Arbeitswelt einfach deutlich männlicher war, als sie es heute ist. Die Rolle der Führungskraft hatte somit über Jahrzehnte, ach was Jahrhunderte hinweg Zeit, typisch männliche Merkmale einzuheimsen.

Und als Letzter und vielleicht sogar bedeutendster Grund wollen wir die Gender Care Gap nennen. Dieser Wert zeigt den „Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Zeitaufwand für unbezahlte Arbeit von Frauen und Männern in Prozent“. Er beträgt im Jahr 2022 genau 43,8%. Diese Zahl beschreibt die Differenz des Zeitaufwandes für unbezahlte Arbeit zwischen Frauen und Männern. Also Frauen investieren 43,5% mehr Zeit in Arbeiten wie Haushaltsführung, Kinderbetreuung, ehrenamtliches Engagement oder andere familiäre Verpflichtungen.

 

Inside

Und jetzt? Jetzt nehmen wir uns die Zeit, einmal auf die Frau als Führungskraft zu schauen. Das macht #marameint in ihrem Beitrag mit einer Anekdote aus dem Schlachtplan Alltag. Denn hier haben wir mehrheitlich Frauen und seit Kurzem sogar eine Neue: Lena Roßmann, welche neben Lissi nun an der Spitze die Geschäftsführung übernimmt.

Willkommen, Lena. Stellst du dich vor?

Darüber hinaus klären wir auf, was weibliche Führungskräfte ausmacht und in welcher Hinsicht sie den männlichen Kollegen sogar voraus sind.

Übrigens ergab eine Untersuchung von Marion Büttgen und Christian Mai, dass die Frage nach der Führungsposition eine Frage der Persönlichkeit ist. Sie stellten fest, dass Frauen und Männer in Führungspositionen die gleichen Ausprägungen aller Dimensionen der dunklen Triade (Persönlichkeitsmerkmale: Narzissmus, Machiavellismus, subklinische Psychopathie) teilen.

Doch Frauen sind in zwei Punkten dennoch überlegen, deckt ein Forschungsprojekt von Potential Project auf.

Zu guter Letzt schließen wir mit einer Buchempfehlung, die einen Schritt über die Berufswelt der Frauen hinausgeht und versucht, Antworten auf die Frage zu finden, warum wir auch im 21. Jahrhundert noch immer das Patriarchat leben.

 

Outro

Wir ahnen es schon. Das Thema des „Unconscious Bias“ gegenüber Frauen in Führungspositionen lässt dich nicht los.

Die Harvard Universität hat dazu passenderweise einen Test entworfen, welchen du sicherlich aus unserem Themenmonat zu „Vorurteilen“ noch kennst. Der Implicit Association Test hat im Übrigen auch eine Kategorie zu Gender und Career.

Du findest den Test hier: https://implicit.harvard.edu/implicit/takeatest.html

Aber was machst du mit dem Ergebnis?

 

Warte, noch kurz!

Bevor du gehst, haben wir in diesem Newsletter noch zwei ganz besondere Anliegen.

Schlachtplan ist unterwegs und wir laden dich herzlich ein!

Am 17.04.24 sind wir gemeinsam mit Hermann Amecke und Andrea Meyer vom BMUV auf der PM Welt in München. Zum Thema „OKR und New Work in der öffentlichen Verwaltung“ plaudern Lissi, Hermann und Andrea aus dem Nähkästchen und erzählen vom gemeinsamen Projekt im BMUV und wie sie erstmals OKR in einer obersten Bundesbehörde erfolgreich pilotiert haben und breit skaliert haben.

https://www.pmwelt.com/speaker-schlachter-amecke

Am 15.05.24 findest du uns als Sponsoren auf dem Mindshift-Festival in Berlin. „Let’s Staat!“ Die Veranstaltung mit Keynotes und Bootcamp für alle, die den Mut haben und den Wille, Veränderungen in ihrer Verwaltung hin zu mehr Offenheit und Kreativität anzuregen.

https://elopage.com/s/dr-dorit-bosch/mindshift-festival-am-15-mai-2024

 


Quellen:

https://www.springerprofessional.de/fuehrungsqualitaet/corporate-social-responsibility/unconscious-biases–die-brauchen-mann-und-frau-nicht/16279274

https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/starke-dunkle-triade-170#:~:text=Weibliche%20Führungskräfte%20werden%20im%20Gegensatz,von%20Ideen%20zu%20unterscheiden%2C%20assoziiert.

https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/frauen-in-deutschland/49400/frauen-in-fuehrungspositionen/

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/_inhalt.html

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